MAURITIUS

2002 Remember MOVING

Der Flug ging 11 Stunden durch die Nacht doch dann ging langsam die Sonne auf. Wir näherten uns Mauritius in einer grossen Schleife, so daß man einen guten Ausblick auf die Insel hatte. Die Berge lagen im Sonnenaufgang, und wir freuten uns trotz Müdigkeit schon auf den ersten Tag.

 

Doch zunächst hieß es um die Boards und das Kameraequipment bangen.Ist auch alles da, hoffentlich ist auch nichts beschädigt. Wir konnten jedoch unseren Blutdruck recht bald senken, es war alles o.k.! Nun galt es noch den richtigen Bus zu finden der uns endlich nach Le Morne bringen sollte. Der Fahrer spannte die Boards mit dünnem Schnürchen und zuversichtlicher Miene aufs Autodach und fuhr mit sportlichem Einsatz Richtung Südwestküste.

 

Kurz darauf fuhr unser Fahrer mit unverminderter Geschwindigkeit auf eine Baustelle zu. Wir sahen einen Bauarbeiter mit weit aufgerissenen Augen das Schild - S T O P - hochhalten. Statt vom Gas zu gehen schaltet unser "Driver" auf Dauerhupe. Dem Arbeiter blieb nicht viel Zeit, er drehte schlagartig das Schild auf - GO -! Wir rasten durch die Baustelle! Der schöne Ausblick aus dem Fenster entschädigte uns, wir konnten hin und wieder das Wasser sehen.

 

 

WIR SAHEN EINEN BAUARBEITER MIT WEIT AUFGERISSENEN AUGEN DAS -STOP- SCHILD HOCHHALTEN.

 

 

 

Die Wellen sollten in den nächsten Tagen gut sein. So langsam stieg das Jagdfieber. Sollten wir schon am ersten Tag etwas brauchbares in den Kasten kriegen? Unser Material deponierten wir erst einmal an der Surf-Station. Danach schlich sich doch die Müdigkeit ein. Wir hauten uns 2 Stunden aufs Ohr.

 

Am Nachmittag checkten wir das Revier. Strahlender Sonnenschein, 4-5 Windstärken, gute Wellen am Riff, glasklares türkises Wasser. Eine traumhafte Filmkulisse. Die Leiter der Surfstation, Alex und Denise klärten uns über die örtlichen Gegebenheiten auf: Erstes Riff, zweites Riff, one eye, stehtiefes Wasser bis zum Riff, auf die Gezeiten achten und der Sonntag gehört in der Welle den Locals. Beim Anblick des Spots mussten wir erst einmal aufs Wasser. So blieb die Kamera am ersten Tag, das erste und letzte Mal, in der Kiste.

 

Wind war eigentlich immer, wir mussten höchstens mal aufs Wasser warten. Direkt hinter dem Badestrand lag ein kleiner Wald, in dem immer was los war. Die einen saßen in der Sonne, die anderen tanzten mit Ghetto-Blaster und Rumflasche zur Musik. Also, ein ganz normaler Wochentag auf Mauritius. Der krönende Abschluss eines jeden Tages waren die Sonnenuntergänge,

von denen einer schöner war als der andere. Für uns war die Südwest-Küste landschaftlich am schönsten. Wir fuhren an Zuckerrohrfeldern, Palmenalleen, traumhaften Stränden, gingantischen Schluchten und rießigen Basaltfelsen vorbei.Der Küste entlang Richtung Souillac entdeckt man eine schöne Wellenbucht nach der anderen. Leider hatten wir keine Infos, wo wir ins Wasser gehen konnten.

 

Endlich waren die Bedingungen perfekt für one eye, dem besten Wave-Spot auf Mauritius. Es fällt schon etwas schwer, wenn solch ein Tag auf einen Local-Tag (Sonntag) fällt. An einem weiteren guten Wellentag zog es uns raus zum zweiten Riff. Man fährt ca. 800 Meter und hat beim Wellen abreiten einen traumhaften Blick auf die Insel. Wir waren zu fünft unterwegs und hatten das 4.5er aufgezogen. Die Wellenhöhe lag zwischen 3-4 Metern und die Gischt spritzte bei starkem Wind satt zur Seite. Das war derAugenblick an dem ich beschloß hier draußen zu filmen. Dies gestaltete sich jedoch etwas schwierig. Ich nahm die Kamera im Rucksack mit. Als ich mich dann endlich zum filmen positioniert hatte, mußte ich feststellen, das sich der Akku durch die starken Erschütterungen, aus der Halterung verabschiedet hatte. Dies war ein guter Anlaß weiter zu surfen statt zu filmen.

 

Bis die Bedingungen draußen wieder perfekt waren, mussten wir leider ein paar Tage warten. Doch dann war es wieder so weit. Gut 4 Meter Welle und die richtige Windrichtung. Diesmal kam nur Alex mit raus. Es war nicht so einfach die Welle runter zu heizen und dabei in verschiedene Richtungen zu filmen. Diesmal mit doppelt festgetaptem Akku.

 

Damit ich flexibler bleiben konnte, hatte ich die Kamera nicht montiert. Dadurch war es möglich vor Ort zu entscheiden wie zu filmen war. Beim warten im Wasser auf das nächste Set, schossen mir flüchtig die Bilder unserer Flossenfreunde durch den Kopf. Zumal ich schon mal auf den Kanaren Kontakt mit einem Hammerhai hatte. Ich dachte aber nicht weiter nach, denn beim Anblick der Wellen, war alles vergessen.

 

Der bekannte Wellenreitspot Tamarin stand auch auf unserem Drehplan. Dort brechen sich saubere glasklare Wellen, vor einem imposanten Panorama. Durch den ablandigen Wind war es am Strand unerträglich heiß, dass das Filmen nur im Schatten

zu ertragen war. Die Bedingungen sahen gut aus. Die Wellen brachen sauber und die Kids schlitzten die Wellen mit Boards, die man bei uns in die Tonne klopfen würde.

 

Die letzten Tage der Reise verabschiedeten sich noch einmal mit super Bedingungen. Nach gelungenen 3 Wochen kehrten wir mit 12 Stunden Film-Material zurück.

 

 

SONNTAG

Damals durften Sonntags nur Locals in One-Eye surfen. Dumm wenn die besten Bedingungen auf einen Sonnatg fallen.