TENERIFFA

2002 Remember MOVING

Die Reise führte uns nach Teneriffa. Viele Surfer kennen die Insel, vom Einsteigerrevier bis zum anspruchsvollen Wellenrevier ist hier für jeden etwas dabei. Da wir schon des öfteren auf der Insel waren, konnten wir gut einschätzen, ob sich die Bedingungen für unser Vorhaben eignen werden .

 

Die ersten Tage konzentrierten wir uns wegen Windmangel, auf die Wellenreitaufnahmen. Mit dem Mietwagen ging es also quer um die Insel auf der Suche nach dem Spot des Tages. Das ganze wurde dadurch erschwert, dass unsere Freunde, die spanischen Straßenarbeiter, es immer wieder schafften aus der breitesten Straße ein Nadelöhr mit Staugefahr zu zaubern.

Die Wellenreitbedingungen waren jedoch erste Sahne, so dass wir an manchen Tagen, wegen der Wellenhöhe, bedenken hatten die Kamera mit ins Wasser zu nehmen (eine Gopro gab es ja noch nicht). An den Spots herrschte ein hohes Fahrniveau, das auf den anstehenden Surf-Cup am K16 zurückzuführen war. Alle schon eingetroffenen Fahrer fuhren sich schon mal warm.

 

 

AUF DEM WEG ZUM FLUGHAFEN VIEL UNS EIN SCHILD IM AUTO AUF. "KIPPE AUS ANSCHNALLEN SCHNAUTZE HALTEN". ANSCHEINEND HATTE DER FAHRER SCHON EINIGE TRANSFERS HINTER SICH.

 

Ab und zu überraschte uns etwas Wind in Las Americas, doch zum Filmen waren die Bedingungen nicht gut genug. So fuhren wir bis zum Sonnenuntergang einfach nur für uns und genossen das Panorama. Unser Pech mit dem Wind war nicht weiter dramatisch, da wir mehrere Reisen nach Teneriffa planten. An einem der letzten Tage lernten wir noch Simon Korsak kennen, dem Kopf der Band "Groove Canuto". Er surft selbst und wohnte idyllisch in einem Haus direkt am Meer. Dort schreibt er auch die Texte und den Sound für seine Songs. Natürlich inspiriert durchs Surfen. Das brachte uns auf die Idee ein Musikvideo mit in den Surffilm zu integrieren. Simon war sofort begeistert.  Somit stand das bei unserem nächsten Trip mit auf dem Drehplan. Wir flogen mit einer Menge neuer Ideen nach Hause.

 

August 2001,diesmal stand auch die Produktion des Musikvideos mit Simon Korsak und seiner Band "Groove Natural" auf dem Programm. Den Song den wir uns ausgesucht hatten heißt "Leave it on the line". Ein Stück mit viel Sommer feeling.

 

Am Tag der Ankunft trafen wir uns auch gleich mit der Band (Laticia, Simon,Rusty,Paola,Marco), um noch einmal die Details für den Videodreh in den nächsten 2 Wochen zu besprechen. Das Konzept des Videos hatten wir uns schon via Email erarbeitet. Nun galt es zu klären, wann welche Aufnahmen gemacht werden konnten. Das gestaltete sich als etwas schwierig, da wir gleichzeitig auf gute Surfbedingungen achten mußten.

 

Davon gab es jedoch reichlich. In der ersten Woche wurden fast nur kleine Segel gefahren. Die Bedingungen waren  konstant gut. Einer der Highlights der ersten Tage war ein sauber gestandener Doppelloop von Bart. Ein paar Tage später hatte er leider das Pech sich durch die Finne eine sehr tiefe Schnittwunde am Oberschenkel zuzuziehen. Zum konstanten Wind gab es leichten Südswell, so daß die Wellen zu ansehnlichen Rampen heranwuchsen. Unsere Board-Statistik sah nach einer Woche nicht all zu gut aus: 4 gebrochene Boards. Zum Glück halfen uns Nick, Harald, Björn und Penny von der Fun-Factory aus der Patsche. Sie unterstützten uns mit dem nötigen Material, so daß wir weiter im Einsatz bleiben konnten.

 

Joachim half das auch nicht weiter, denn er verletzte sich am Zeh und mußte mit 4 Stichen genäht werden. Er versuchte noch mit einer Einkaufstüte um den Fuss surfen zu gehen, aber es half nichts, er mußte pausieren. Damit Heiko seinem Frust über seine zerstörten Boards abbauen konnte, überließ ich ihm mein Board, das er nochmal so richtig auf die Steine klopfen durfte.

 

Während unseres Aufenthaltes auf Teneriffa, ließ sich Simon gerade ein Board bauen. Das besondere daran ist, dass das Design des Boards aus den Noten seines Songs "Sail" besteht. Mit Yoann und Vincent aus der "Why-Factory"verabredeten wir uns dann zu einer Kite & Surf- Session für unser Filmprojekt. Einige Freunde kamen hinzu und schlitzten die Wellen eifrig mit.

 

Joachim war inzwischen mit seinem Zeh wieder einsatzbereit und Heiko zog ihm auf dem Frühstückstisch die Fäden. Doch es dauerte nicht all zu lange, da verstauchte er sich beim Backloop den Knöchel am gleichen Fuß. Von da an sah man ihn fast nur noch mit Büchern in der Hand wie: "Botschaft Deines Körpers" oder "Weniger arbeiten mehr Leisten". Nach einer anstrengenden aber ereignisreichen Zeit verließen wir wieder mal die Insel.

 

Dezember 2001. Das letzte Mal zu Filmaufnahmen für dieses Projekt auf Teneriffa. Wieder Wind und Wellen im Auge behalten und die Aufnahmen zum Musikvideo "leave it on the line" vervollständigen. Der Basis-Schnitt war fertig und wir diskutierten darüber welche Szenen man verändern oder besser machen könnte. Heraus dabei kamen ein paar ergänzende Szenen und Ideen. Holger, der uns begleitete, bekam glänzende Augen weil er nach 12 Jahren endlich mal wieder an einem Schlagzeug sitzen konnte.

 

Bei den Windsurfbedingungen gab es ein paar Tage bei Wind von links und rechts. Auch die Kiter liefen dabei wieder

zur gewohnten Form auf. Da es diesmal nicht so voll war, konnten wir angenehmer aus dem Wasser filmen. Wir trafen Andre Paskowski, der sich im Winter in El Medano aufhielt. Damals stand er noch vor seiner Profikarriere. Simon war mit seinem neuen Liebling ebenfalls auf dem Wasser zu finden: Sein neues Board mit den Noten seines Songs "Sail". Ansonsten wurde reichlich action geboten um abends genug Moves im Kasten zu haben. An unseren letzten beiden Tagen gab es Swell. Die Wellen erreichten in Las Americas ein ansehliches Maß. Gemischt mit der guten Performance der localen Rider, hat sich der Einsatz gelohnt.

7.00 Uhr am nächsten Morgen waren wir bei Dauerregen wieder unterwegs nach L.A.. Überquillende Kanäle, schwimmende Mülltonnen und Stau sind normal bei den Wetterverhältnissen. Nachdem wir einen Parkplatz gefunden hatten, wo das Wasser nicht direkt im Auto stand, trafen wir auf Bert. Er lauerte schon auf die heranrollenden Sets. Die Wellen waren höher als am Vortag und die Bedingungen sahen durch das diesige Wetter sehr mysteriös aus. Uli schoss sich in den Neopren. Mit Kamera, Helm und Boogieboard-Flossen bewaffnet wollte er aus dem Wasser filmen. Unter anderem war auch schon Daniel Bruch zum Frühsport angetreten. Nach einigen gelungenen Aufnahmen bekam Uli allerdings Schwierigkeiten. Bei einem Set verlor er Helm und Flosse und geriet durch das auflaufende Wasser in eine Kreisströmung die ihn raus und wieder rein trieb. Nach ca.20 Minuten kriegte er so gerade noch mal die Kurve.

 

Auf dem Weg zurück zum Flughafen fiel uns ein Schild am Beifahrersitz auf -Kippe aus, anschnallen, Schnauze halten-Anscheinend hatte der Fahrer schon einige Transfers hinter sich.

 

SCHNAUTZE VOLL

Anscheinend hatte der Fahrer schon einige Transfers hinter sich.